Aortenklappen-Ersatz in Tirol erstmals endoskopisch operiert

In der Universitätsklinik Innsbruck ist nun erstmals im deutschen Sprachraum eine Aortenklappe mittels endoskopischem Eingriff ersetzt worden. Üblicherweise ist für diese Operation zumindest die teilweise Öffnung des Brustkorbes nötig, bei der Endoskopie muss der Schnitt nur drei Zentimeter lang sein. Patientinnen und Patienten haben dadurch eine kürzere Genesungszeit, teilten die tirol kliniken am Mittwoch in einer Aussendung mit.

red/Agenturen

„Anstatt den Brustkorb komplett zu öffnen, brauchen wir nur kleine Schnitte für die Instrumente, mit denen wir im Körper arbeiten und einen Schnitt, über den wir die neue Klappe in den Körper bringen können", erklärte Nikolaos Bonaros von der Universitätsklinik für Herzchirurgie, der mit dem Mediziner Daniel Höfer den Eingriff - bei dem mit einer 3D-Kamera im Körper gearbeitet wird - durchgeführt hatte. Damit werde die „minimalinvasive Strategie“ der Uniklinik konsequent weiterverfolgt, meinte auch Direktor Michael Grimm. Das Potenzial ist beachtlich: Insgesamt werden an der Innsbrucker Herzchirurgie rund 1.000 Betroffene behandelt, die Hälfte davon benötigt einen Eingriff an einer Herzklappe. Bereits zwei OPs fanden bereits statt.

Die Aortenklappe ist das Auslassventil der linken Herzkammer. Durch diese pumpt das Herz sauerstoffreiches Blut in die Aorta und damit weiter in den ganzen Körper. Bei einer Aortenklappen-Stenose ist diese Klappe verengt und der Blutfluss ist behindert. Erste Symptome sind Kurzatmigkeit und Schwindel. Mit einer Ultraschalluntersuchung wird die Diagnose bestätigt. Die Behandlung besteht aus einem Tausch der Klappe gegen eine neue künstliche oder biologische. Im Rahmen des Eingriffs muss das Herz angehalten werden, weshalb die Erkrankten an eine Herz-/Lungenmaschine angeschlossen werden, hieß es.