Corona-Impfung

Prozess um Impfpass-Betrügereien

Acht Angeklagte müssen sich am Donnerstag im Zusammenhang mit mutmaßlichen Betrügereien rund um die Schutzimpfung gegen Covid-19 am Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten. Die Anklage lautet auf Fälschung eines Beweismittels, Geschenkannahme und Bestechung von Bediensteten oder Beauftragten. Tatort war die Corona-Impfstraße im Austria Center Vienna (ACV). Es geht um den Tatzeitraum Anfang September bis Mitte Dezember 2021.

red/Agenturen

Hauptangeklagte ist eine 27-jährige Frau, die seit März 2021 als Supervisorin in der vom Arbeiter-Samariter-Bund Wien betriebenen Impfstraße beschäftigt war. Sie war berechtigt, Daten zu Covid-Impfungen im elektronischen Impfregister zu erfassen, entsprechende Eintragungen bewirkten automatisch die Aktivierung elektronischer Impfpässe.

Sie soll ihre Funktion zunächst missbraucht haben, indem sie für ihre Angehörigen Impfpässe besorgte, ohne dass diese sich immunisieren hatten lassen. In weiterer Folge stellte sie gegen Bezahlung und teilweise auf Vermittlung gefälschte Impfpässe für Impfunwillige her. Mit diesen entgingen die Abnehmer dem damals geltenden Lockdown für Ungeimpfte. Den sieben Mitangeklagten wirft die Staatsanwaltschaft Beitragstäterschaft vor, zudem sollen einige von ihnen während der Ermittlungen falsch ausgesagt haben.

 

Impfpass
Die Angeklagte stellte gegen Bezahlung und teilweise auf Vermittlung unter anderem gefälschte Impfpässe für Impfunwillige her.
Stefan Seelig