Bloomberg-Bericht

Pharmariese Novo Nordisk baut Produktion weiter aus

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk steckt weiter Milliarden in den Ausbau seiner Produktion. In Frankreich investiert der Konzern jetzt 2,1 Mrd. Euro, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag meldete. Der Konzern reagiert damit auf die hohe Nachfrage nach seinen populären Medikamenten zur Gewichtsreduzierung, die zu Lieferengpässen führte.

red/Agenturen

Unklar ist, ob die Summe auch staatliche Subventionen enthält. Die Investition wird laut dem französischen Präsidentenbüro mehr als 500 Arbeitsplätze schaffen. Der Novo-Standort in Chartres südwestlich von Paris beschäftigt derzeit 1.450 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und produziert Insulin, das von mehr als acht Millionen Patienten weltweit verwendet wird.

Novo Nordisk will vor allem die Produktion von zwei Medikamenten steigern: Wegovy zur Gewichtsreduktion und Ozempic gegen Diabetes. Beide Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der die Wirkung eines Darmhormons nachahmt und ein Sättigungsgefühl hervorruft. Wegovy hilft den Anwendern nachweislich, bis zu 15 Prozent ihres Körpergewichts zu verlieren.

Vor allem in den USA gibt es einen großen Hype um die Medikamente, der befeuert wird von Prominenten und Unternehmern wie Elon Musk. In der Industrie herrscht deshalb eine Art Goldgräberstimmung und an der Börse befeuert der Trend die Aktienkurse. Dies hat Novo Nordisk zum wertvollsten Unternehmen Europas gemacht: Im September hatten die Dänen den französischen Luxusgüterriesen LVMH als wertvollstes Unternehmen in Europa abgelöst. Aktuell bringt es der im Stoxx-50 notierte Pharmakonzern auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 425 Mrd. Euro, der Börsenwert von LVMH liegt bei knapp 358 Milliarden.