RS-Virus

USA lassen weltweit ersten Impfstoff zu

In Deutschland und in vielen anderen Staaten haben schwere Atemwegserkrankungen zuletzt deutlich zugenommen - jetzt haben die USA den weltweit ersten Impfstoff gegen das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zugelassen. Das Vakzin Arexvy des britischen Pharmariesen GSK zum Schutz vor Atemwegserkrankungen wurde für Erwachsene ab 60 Jahren genehmigt, wie die US-Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch mitteilte. Die Behörde sprach von einer wichtigen Errungenschaft, „um eine Krankheit zu verhindern, die lebensbedrohlich sein kann“.

red/Agenturen

RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der normalerweise nur milde Symptome auslöst. Er kann aber insbesondere bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, aber auch bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen verursachen und gefährlich werden. In den USA gehen offiziellen Angaben zufolge jährlich zwischen 6000 und 10.000 Todesfälle bei über 65-Jährigen auf das Virus zurück.

Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie hatten in vielen Staaten der Welt schwere Atemwegserkrankungen wieder deutlich zugenommen. So mussten in Deutschland im vergangenen Winter beispielsweise mehr Neugeborene und Säuglinge als üblich in Kliniken wegen akuter Atemwegserkrankungen behandelt werden. Experten vermuten dahinter einen Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie, wo vergleichsweise wenige Kinder mit RSV in Kontakt kamen. Die Erkrankung kann bislang nur symptomatisch behandelt werden.

EMA gab ebenfalls grünes Licht

Der Impfstoff von GSK dürfte bald auch in der Europäischen Union (EU) zugelassen werden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat in der vergangenen Woche bereits grünes Licht gegeben. Damit dürfte die endgültige Zulassung durch die EU-Kommission sehr bald erfolgen. Auch die Pharmakonzerne Pfizer und Moderna hoffen auf Zulassung für von ihnen entwickelte Impfstoffe gegen RSV.

Nach Impfstoffen gegen das Virus war seit Jahren gesucht worden. Experten vermuten, dass mit ihnen in den kommenden zehn Jahren mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz gemacht werden können.