„Kathpress“-Meldung

Italien hat Probleme mit Unterbringung von Migranten

In Italien gibt es immer mehr Probleme, die übers Mittelmeer ankommenden Menschen unterzubringen. Wie die katholische Tageszeitung „Avvenire“ (Mittwoch) berichtete, hat eine italienische Regionalpräfektur unmittelbar bei kirchlichen Einrichtungen angefragt, ob sie die staatlichen Stellen bei der Unterbringung von Migrantinnen und Migranten unterstützen können, meldete Kathpress am Mittwoch.

red/Agenturen

Demnach hat die Präfektur von Modena die dortige Diözese und die Pfarren um Hilfe gebeten, nachdem allein in den vergangenen zwei Monaten 680 Migrantinnen und Migranten in Modena angekommen waren. Insgesamt sind im laufenden Jahr nach Angaben des Innenministeriums in Rom bereits mehr als 115.000 Migrantinnen und Migranten in Italien registriert worden. Das sind etwa doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum (rund 62.000). Derzeit berichten italienische Medien fast täglich über Landungen von Flüchtlingsbooten auf der Insel Lampedusa und an anderen Küstenabschnitten. Die Menschen werden nach einer kurzen Zeit in den überfüllten Notunterkünften an den Küsten per Schiff und Bus in ganz Italien verteilt.

Laut dem Bericht der Zeitung wachsen inzwischen auch im Norden in einigen Städten die Probleme mit der Unterbringung. Besonders angespannt ist die Lage offenbar in der Adria-Stadt Ancona. Dort hat laut „Avvenire“ die Stadtverwaltung viele Menschen aus Notunterkünften hinausbefördert, um Platz für Neuankömmlinge zu schaffen. Nachdem Migrantinnen und Migranten, die auf die Straße gesetzt wurden, ihr Quartier unter freiem Himmel aufschlugen, reagierte die Stadt mit einem Verbot des Übernachtens im Freien - was wiederum zu Protesten der Betroffenen führte.

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, will der italienische Innenminister Matteo Piantedosi (parteilos) demnächst die Bürgermeister der italienischen Städte und Gemeinden zu einem Krisengipfel einladen. Ein Datum dafür steht laut „Avvenire“ aber noch nicht fest.