Spinraza-Behandlung eingeklagt: Steirische KAGes muss Kosten ersetzen

Nach jahrelanger Auseinandersetzung mit der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat der mittlerweile 18-jährige Georg Polic vom Obersten Gerichtshof die Kosten für die Behandlung seiner spinalen Muskelatrophie (SMS) zugesprochen bekommen. Das Geld für das Medikament Spinraza wurde zunächst privat von Spendern zur Verfügung gestellt, nun wurde die KAGes verpflichtet, 210.000 Euro an den Patienten zu bezahlen, teilte seine Anwältin Karin Prutsch-Lang mit.

red/Agenturen

Der Rechtsstreit dauerte Jahre und ging durch alle Instanzen. Georg Polic wurde zunächst die Behandlung mit Spinraza verweigert, da sie mit diesem Medikament bisher vor allem bei Babys und Kleinkindern anerkannt war. Nachdem die KAGes die Behandlung nicht durchführen wollte, fanden sich private Spender, die die Kosten aufbrachten. Der Jugendliche wurde schließlich ab 2019 im Ordensklinikum Linz der Barmherzigen Schwestern mit den Spritzen behandelt, von denen eine rund 77.000 Euro kostete.

2021 erreichte Prutsch-Lang mittels Klage, dass der Patient in Graz weiter behandelt wurde. Die Anwältin erstritt nun auch die Rückzahlung der Behandlungskosten, obwohl ihr Begehren zunächst in zwei Instanzen abgewiesen worden war. Im Juli entschied dann der OGH, dass die Kosten zu erstatten seien.

Zum Befinden des am Samstag (23.9.) 18 Jahre alt gewordenen Georg Polic meinte seine Anwältin, dass er weiterhin in Behandlung sei und „sein Gesundheitszustand nicht nur stabil ist, sondern sich immer weiter verbessert“.