Wissenschaft

Großbritannien kehrt in EU-Forschungsprogramm zurück

Großbritannien kehrt zum EU-Forschungsprogramm „Horizon Europe“ zurück. Das milliardenschwere Programm fördert Wissenschaftsprojekte. Angesichts des Brexits wurde lange über eine Rückkehr verhandelt - nun gibt es eine Einigung, wie der britische Premierminister Rishi Sunak und die EU-Kommission mitteilten. Großbritannien war 2020 aus Horizon ausgeschlossen worden.

red/Agenturen

Der nunmehrige Schritt erfolgte als Reaktion auf Londons einseitiges Vorgehen im Streit um Brexit-Sonderregeln für Nordirland. Britische Wissenschafterinnen und Wissenschafter forderten wiederholt ihre Regierung auf, sich mit der EU auf eine Rückkehr zu einigen.

„Horizon Europe“ ist ein EU-Forschungs- und Innovationsförderprogramm mit einem Budget von gut 95 Milliarden Euro. Es ist für die Jahre 2021 bis 2027 ausgelegt. Mit dem Programm werden Forschungsvorhaben und die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft gefördert. Wichtig ist dabei nicht nur das Geld, sondern auch die Kooperationsmöglichkeit.

Für britische Wissenschafter ein wichtiger Schritt

Britische Wissenschafter werteten die Rückkehr als wichtigen Schritt. „Von der Früherkennung von Eierstockkrebs bis zur Entwicklung sauberer Energienetzwerke unter Beteiligung Dutzender Universitäten und vieler Industriepartner - Horizon lässt uns Dinge tun, die ohne dieses Maß an Zusammenarbeit nicht möglich wären“, teilte die Präsidentin von Universities UK, Sally Mapstone, mit.

Großbritannien will sich auch am Erdbeobachtungsprogramm Copernicus beteiligen, nicht aber an der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). Streitpunkt bei den Verhandlungen um eine Rückkehr zum Horizon-Programm waren finanzielle Fragen, für die nun aber nach Angaben von London und Brüssel Lösungen gefunden wurden.