| Aktualisiert:

Illegale Abwassereinleitungen verschmutzen laut BBC Englands Küsten

Britische Wasserversorger haben laut Recherchen der BBC massiv illegal Abwasser ins Meer und in Flüsse geleitet. Das geht aus Daten hervor, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender vorlagen. Demnach ließen drei Unternehmen im Süden Englands im vergangenen Jahr insgesamt 3.500 Stunden lang ungeklärte Abwässer ab, obwohl es nicht geregnet hatte.

red/Agenturen

In Großbritannien können ungeklärte Fäkalien in offene Gewässer geleitet werden, wenn ansonsten eine Überlastung der Kanalisation droht, weil viel Regen gefallen ist. Regnet es nicht, sind die Abwassereinleitungen illegal, weil dann auch die Konzentration an Fäkalien zu hoch ist. Die BBC verglich bei ihrer Recherche die Angaben von den drei Wasserversorgern mit Niederschlagsdaten des britischen Wetterdiensts Met Office. Sechs weitere Wasserversorger verweigerten die Herausgabe von Daten, weil diese bereits Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen zu illegalen Abwassereinleitungen sind. Der Branchenverband Water UK forderte eine Untersuchung der Vorwürfe.

Die Verschmutzung von Flüssen und Küstengewässern in Großbritannien mit menschlichen Fäkalien macht seit Jahren im Sommer immer wieder Schlagzeilen, weil viele Strände für Badende oft nicht mehr nutzbar sind. Erst im April hatte die oppositionelle Labour-Partei auf Grundlage von Zahlen der Umweltbehörde Environment Agency mitgeteilt, dass im gesamten Jahr 2022 insgesamt etwa eine Million Stunden lang Abwässer an den Küsten von Englands und Wales ins Meer geflossen waren.

Regierungsitz Großbritannien
Die Verschmutzung von Flüssen und Küstengewässern in Großbritannien mit menschlichen Fäkalien macht seit Jahren im Sommer immer wieder Schlagzeilen, weil viele Strände für Badende oft nicht mehr nutzbar sind.
pexels