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Casgevy

Großbritannien lässt weltweit erste Therapie mit Genschere zu

In Großbritannien ist weltweit erstmals ein Medikament zugelassen worden, das auf der Genscheren-Technologie Crispr basiert. Das teilte die Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) am Donnerstag mit. Das Medikament mit dem Namen „Casgevy“ ist demnach für die Behandlung der Sichelzellkrankheit und der Beta-Thalassämie, zwei genetisch bedingten Bluterkrankungen, für Patient:innen ab zwölf Jahren zugelassen worden.

red/Agenturen

Beiden Erkrankungen liegen Fehler im Gen für Hämoglobin zugrunde. Das ist ein eisenhaltiger Proteinkomplex, der in roten Blutkörperchen vorkommt und dazu dient, Sauerstoff zu transportieren.

Die sogenannte Genschere kann gezielt auf einzelne Gene ausgerichtet werden. „Casgevy“ sei dafür entwickelt worden, die fehlerhaften Gene in Knochenmark-Stammzellen der Patient:innen zu verändern, damit sie funktionierendes Hämoglobin produzieren können, hieß in einer Mitteilung der MHRA. Dafür werden demnach Stammzellen dem Knochenmark entnommen, im Labor bearbeitet und dann wieder in den Patienten oder die Patientin eingesetzt. Das Ergebnis habe das Potenzial, lebenslang zu wirken, hieß es weiter.

Labor Mikroskop
Die Therapie dient der Behandlung von Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie.
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