Gesellschaft

Corona PCR-Test
Justiz

Millionen-Klage gegen Lead Horizon am Wiener Handelsgericht anhängig

Während die Staatsanwaltschaft Wien gegen den Eigentümer von Lead Horizon wegen Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung ermittelt, droht dem Unternehmen, das mit der Herstellung der PCR-Test-Kits des Wiener Covid-Testprogramms „Alles gurgelt“ Millionen umgesetzt hat, nicht nur strafrechtliches Ungemach. Das deutsche Unternehmen CoviMedical hat am Wiener Handelsgericht gegen Lead Horizon eine Klage mit einem Streitwert von 3,3 Millionen Euro eingebracht. Lead Horizon sieht die Vorwürfe als unberechtigt wie „unhaltbar“.

Justiz

Pflegeheim-Prozess in St. Pölten geht ins Finale

Ein Prozess gegen vier frühere Mitarbeiter eines Pflegeheims in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) ist am Donnerstag nach weiteren Zeugenbefragungen in die Zielgerade gegangen. Laut Anklage sollen Bewohner:innen u.a. zusätzliche Medikamente verabreicht worden sein, um sie ruhigzustellen. Demenzkranke sollen auch geschlagen worden sein. Die drei Frauen und ein Mann haben sich nicht schuldig bekannt. Beweisanträge der Verteidigung wurden abgewiesen.

Iftar

Muslimische Jugend beklagt Hasskommentare nach Fastenbrechen

Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) beklagt sich über zahlreiche Hasskommentare nach einer Veranstaltung zum Fastenbrechen in Kärnten. „Die Hasskommentare, die wir anlässlich unseres Iftars in Kärnten erhalten haben, haben wir bereits an ZARA und die Dokustelle übergeben und besprechen weiterfolgende Schritte“, sagte Bundesvorsitzender Adis Serifovic am Mittwoch in einer Aussendung.

Kranke Frau am Arbeitsplatz
Meta-Analyse

Post-Covid-Syndrom ist vornehmlich „weiblich“

Das Post-Covid-Syndrom ist vornehmlich „weiblich“. Frauen haben ein um 56 Prozent erhöhtes Risiko, auch länger als drei Monate dauernde Komplikationen nach einer Covid-19-Erkrankung zu leiden. Die mit zumindest zwei Teilimpfungen erfolgte Immunisierung gegen SARS-CoV-2 verringert hingegen diese Gefahr um 43 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Meta-Analyse der wissenschaftlichen Literatur durch britische Wissenschafter.

Partizipation

Vorarlberger können sich online an Tierschutzstrategie beteiligen

Das Land Vorarlberg startet einen Online-Beteiligungsprozess für seine neue Tierschutzstrategie. Man wolle die Bevölkerung in die Erstellung miteinbeziehen, erklärte Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch in einer Aussendung: „Teilen Sie uns Ihre Ansichten, Ideen und Vorschläge mit!“ Eine Teilnahme ist bis 19. April möglich. Die abgegebenen Ideen fließen nach Möglichkeit in die Tierschutzstrategie ein. Diese soll noch vor dem Sommer veröffentlicht werden.

Burnout Arbeitsstress
Studie

Stress und Burnout kosten britische Wirtschaft jährlich 28 Milliarden Pfund

Arbeitsstress und Burnout kosten die britische Wirtschaft jährlich 28 Milliarden Pfund (rund 32 Milliarden Euro) und führen zu 23,3 Millionen Krankheitstagen. Das ergab eine gemeinsame Studie des französischen Versicherers Axa und des britischen Instituts CEBR, die 30.000 Menschen in 16 Ländern weltweit befragen ließen. Demnach belegt Großbritannien den vordersten Rang bei Erwachsenen, die derzeit mit seelischen Belastungen kämpfen.

„Eingestürzte Ruine“ laut Netzwerk

Sozialhilfe: Armutskonferenz für „Sanierung“, auch Rauch für Reform

Die Armutskonferenz hat einen Tag nach dem Entscheid des Verfassungsgerichtshofs, wonach mehrere Bestimmungen der Sozialhilfe verfassungswidrig sind, eine „Sanierung“ derselben gefordert. Von der Sozialhilfe sei „nur mehr eine eingestürzte Ruine über“, so das Netzwerk. Die Diakonie forderte eine „Rückkehr zum Prinzip der Mindest-Sicherung“. Auch Minister Johannes Rauch (Grüne) wäre für eine Reform, hält eine Umsetzung in dieser Legislaturperiode aber für wenig realistisch.

Autobahn
Solidarisch

Landeshauptstadt Bregenz unterstützt „Letzte Generation“

Als erste Gemeinde Österreichs solidarisiert sich Bregenz mit der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“. Das hat der Stadtrat am Dienstag beschlossen, wie die Landeshauptstadt in einer Aussendung mitteilte. In einem Schreiben an den Bundeskanzler, unterzeichnet von SPÖ-Bürgermeister Michael Ritsch und Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne), werden die Forderungen Tempo 100 auf Autobahnen und keine neuen Öl- und Gasbohrungen unterstützt, zudem der österreichische Klimarat.

Beschlossene Sache

Wien erhält zentralen Gedenkort gegen Femizide

Wien bekommt einen zentralen Gedenkort gegen Femizide. Das hat der Kulturausschuss des Gemeinderats nach einer Petition der feministischen Bewegung Ni-Una-Menos Austria und auf Antrag der Grünen beschlossen, wie die Wiener Grünen am Mittwoch per Presseaussendung mitteilten. Der Ni-Una-Menos-Platz am Alsergrund ist bewusst gewählt - er befindet sich vis-a-vis jener Trafik, wo am 5. März 2021 eine Frau auf besonders schreckliche Weise von ihrem Ex-Partner getötet wurde.

EU-Cities-Mission

Klagenfurt will Vorzeigestadt in Klimaneutralität werden

Klagenfurt will bis 2030 klimaneutral sein. Als einzige österreichische Stadt nimmt die Kärntner Landeshauptstadt an der EU-Cities-Mission teil und ist damit eine von 112 europäischen Städten mit diesem Ziel. Der Weg dort hin ist allerdings noch weit und 500 Mio. Euro teuer. Wie die Stadt diese Aufgabe bewältigen will, hat das Team um Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) am Mittwoch vorgestellt.

Louisebus

Rekordwinter für Wiener Caritas-Nothilfe wegen Krise

Die Krise mit der Rekordinflation hat der Caritas-Winternothilfe ebenfalls traurige Rekorde gebracht. Das Kältetelefon der Hilfsorganisation verzeichnete mehr als 9.000 Anrufe, in den Wärmestuben wurden über 17.500 Besuche registriert. Mehr als 1.000 Freiwillige waren im Einsatz. „Unser Ziel war von Beginn an klar: Kein Mensch soll auf Wiens Straßen erfrieren müssen“, sagte Klaus Schwertner, Caritas-Direktor der Wiener Erzdiözese, am Mittwoch. Dieses Ziel sei erreicht worden.

Justine Siegemund
Hebamme

Justine Siegemund: Autorin des ersten Lehrbuchs für Geburtshilfe

Es war das Jahr 1657. Justine Siegemund war zarte 21 Jahre alt und schwanger, so dachte ihr Umfeld. Die Tochter eines evangelischen Pfarrers wurde daraufhin über mehrere Tage von verschiedenen Hebammen zur Geburt gezwungen. Schließlich stellte sich heraus, dass die junge Frau gar nicht schwanger war. Um anderen Frauen dieses Leid zu ersparen, lernte Siegemund den Beruf der Hebamme. Dank ihres Wissens schaffte sie es zur Geburtshelferin am brandenburgischen Hof und schrieb das erste Lehrbuch für Geburtshilfe.

Bevölkerungswachstum könnte schon 2040 gestoppt werden

Nach einer neuen Prognose könnte die Weltbevölkerung schon um 2040 einen Höchststand von 8,5 Milliarden Menschen erreichen und bis zum Ende des Jahrhunderts auf etwa sechs Milliarden zurückgehen. Voraussetzung sei allerdings ein „Riesensprung“ bei den Investitionen in wirtschaftliche Entwicklung, Bildung und Gesundheit, teilte die internationale Initiative Earth4All mit. Die UNO geht von einem Höchststand von rund 10,4 Milliarden Menschen erst 2080 aus.

WHO-Bericht

Marburg-Fieber breitet sich in Äquatorialguinea aus

Ein Ausbruch des tödlichen Marburgvirus im zentralafrikanischen Äquatorialguinea weitet sich aus. Fälle, die in rund 150 Kilometer Entfernung voneinander nachgewiesen wurden, deuten auf eine größere Verbreitung des mit dem Ebola-Erreger verwandten Virus in dem kleinen Küstenstaat hin, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mitteilte. Von neun laborbestätigten Erkrankten starben demnach sieben. 20 weitere Tote waren wahrscheinlich ebenfalls infiziert.

Todesfall

Klimaforschungspionier Claude Lorius mit 91 Jahren gestorben

Der französische Klimaforscher Claude Lorius, der als einer der ersten Wissenschafter den Einfluss von CO2-Emissionen auf das Klima nachgewiesen hat, ist tot. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag von seinem Verleger und Jérôme Chappellaz, seinem früheren Kollegen beim nationalen Forschungsinstitut CNRS, erfuhr, starb der Mitbegründer der Klimaforschung bereits am Dienstag im Alter von 91 Jahren.

Ukraine-Krieg

Seit Kriegsbeginn über 2000 Ukrainer auf Europas Kliniken verteilt

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor über einem Jahr sind mehr als 2000 ukrainische Patient:innen in europäische Krankenhäuser gebracht worden. Die Verletzten und Kranken werden im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens auf Kliniken in 20 europäischen Länder verteilt, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte.