Impfungen

Influenzaimpfung für Kinder priorisiert

Als wichtigste Impfung für Kinder in diesem Herbst empfiehlt der Infektiologe Volker Strenger von der Medizinischen Universität Graz die Grippeimpfung. Es sei wohl so, „dass die Kinder jetzt vor allem, wo sie mit Covid-19 in der Regel schon Kontakt hatten und durchimmunisiert sind, wahrscheinlich von Influenza mehr bedroht sind“, sagte er am Freitag im Ö1-Morgenjournal. Will oder muss man sich für eine entscheiden, sei daher die Influenzaimpfung vorzuziehen.

red/Agenturen

Auf jeden Fall empfiehlt der Kinderarzt eine Corona-Impfung für Kinder mit Herz- oder Lungenerkrankungen, mit Diabetes oder mit deutlichem Übergewicht. Diese Faktoren sollte man in die Entscheidung miteinbeziehen sowie „eventuell auch das Setting, wie das Kind wohnt“, etwa wenn im Haushalt auch eine ältere Person mit Herzproblemen lebt.

Wie vorangegangene Infektionen verlaufen sind, könne ebenso ein Entscheidungsfaktor sein. Am besten sei, man berate sich mit der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt. Im Vorjahr seien alle drei im Herbst besonders kursierenden Erkrankungen - Corona, Grippe und RSV (Respiratorisches Synzytial Virus) - bei Kindern sehr verbreitet gewesen, erinnerte der Mediziner.

Impfung auch für Schwangere geeignet

Die stärkste Belastung für kleine Kinder sei das RS-Virus, sagte Strenger, der auch die Arbeitsgruppe Infektiologie der österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde leitet. 1.300 Kinder unter einem Jahr mussten demnach im Vorjahr deshalb im Spital behandelt werden. Eine RSV-Impfung für Kinder sei zwar bereits zugelassen, in Österreich aber noch nicht verfügbar. Möglich sei eine Impfung für Schwangere. Die Antikörper gehen in diesem Fall über das Nabelschnur-Blut auf das Kind über, so werde „eine passive Immunität für die ersten Lebensmonate“ erzeugt, erläuterte Strenger. Für Risikokinder gibt es zur Immunisierung einen monoklonalen Antikörper, den man monatlich spritzen muss, hieß es weiter.

Laut den Daten des Sentinelsystems der Medizin-Uni Wien, das die Virenzirkulation überwacht, sei ein Drittel aller eingeschickten Proben Corona-positiv, berichtete das „Morgenjournal“. Auch die Schnupfen verursachenden Rhinoviren sind aktiv, sie betreffen demnach mehr als 20 Prozent der analysierten Proben. Influenza und RS-Viren, die schwere Atemwegserkrankungen auslösen können, seien noch nicht nachgewiesen worden.

 

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Eine Influenzawelle bei Kindern ist auch diesen Herbst und Winter wahrscheinlich.
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